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Deutschland und Marokko: bilaterale Beziehungen

12.03.2025 - Artikel

Das Königreich Marokko ist politisch, kulturell und wirtschaftlich ein wichtiges Bindeglied zwischen Nord und Süd und ein zentraler Partner der Europäischen Union und Deutschlands in Nordafrika. Seit 1956 unterhalten Deutschland und Marokko diplomatische Beziehungen und vereinbarten im August 2022 in einer gemeinsamen Erklärung, eine erweiterte, auf die Zukunft ausgerichtete Partnerschaft.

Marokko hat umfangreiche Reformen auf den Weg gebracht. Das Land spielt eine wichtige Rolle für die Stabilität und nachhaltige Entwicklung in der Region, beispielsweise in seinem diplomatischen Engagement um den libyschen Friedensprozess. Die Vereinten Nationen bemühen sich unter dem seit 2021 amtierenden Persönlichen Gesandten des Generalsekretärs Staffan de Mistura um eine Lösung der Westsaharafrage. Deutschland unterstützt den Persönlichen Gesandten bei seinem Streben nach einem gerechten, dauerhaften und für alle Seiten akzeptablen politischen Ergebnis auf Grundlage der einschlägigen Resolutionen des VN-Sicherheitsrats. Marokko hat im Jahr 2007 mit einem Autonomie-Plan einen wichtigen Beitrag für eine solche Einigung eingebracht.

Zwischen Marokko und Deutschland bestehen signifikante Wirtschafts- und Handelsbeziehungen. Deutschland ist derzeit sechstgrößter Handelspartner Marokkos. Im Jahr 2024 importierte Deutschland aus Marokko Waren im Wert von über 3,2 Mrd. Euro, während Waren im Wert von knapp 3,5 Mrd. Euro exportiert wurden. Etwa 300 deutsche Firmen sind in Marokko vertreten, etwa 30 davon mit Produktionsstätten bzw. eigenen Handels- oder Büroniederlassungen; sie schaffen in Marokko ca. 35.000 Arbeitsplätze. Marokko ist ein beliebtes Reiseland, ca. 4% der ausländischen Touristen kamen 2024 aus Deutschland (360.000 von 8,8 Mio.).

Deutschland unterstützt Marokko auf seinem Modernisierungskurs und gehört zu den größten bilateralen Entwicklungspartnern. Bei Regierungsverhandlungen im Dezember 2023 in Rabat wurden 529 Mio. Euro zugesagt, der Großteil davon rückzahlbare Darlehen der KfW Entwicklungsbank. Die deutsch-marokkanische Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich auf die zwei Kernthemen nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung sowie Klima und Energie und Just Transition. Darüber hinaus werden die Themen Migration und gute Regierungsführung bearbeitet. . Marokko ist Teil der G20-Initiative “Compact with Africa”, um die Rahmenbedingungen für private Investitionen zu verbessern.

Neben GIZ, KfW, PTB und AHK sind in Marokko auch die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Konrad-Adenauer-Stiftung, die Friedrich-Naumann-Stiftung, die Hanns-Seidel-Stiftung und die Heinrich-Böll-Stiftung mit Büros vertreten. Das Goethe-Institut hat Zweigstellen in Casablanca und Rabat sowie Dialogpunkte Deutsch in Tanger und Oujda. Es bestehen Partnerschulen und über 60 Kooperationen im Hochschulbereich. Lektoren des Deutschen Akademischen Austauschdienstes unterrichten in Rabat und Meknès. Das Auswärtige Amt fördert ferner den Kulturerhalt in Marokko.

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